Inhaltsverzeichnis
Linux-Grundlagen
Grundlagen und Wissenswertes zu Linux (ehemals Unix).
Dot-Dateien
Der Name einer Dot-Datei beginnt mit einem Punkt '.', daher diese Bezeichnung. Unter Unix/Linux entsprechen Dot-Dateien den versteckten Dateien unter Windows und bilden in der Regel im Home-Verzeichnis das Profil eines Benutzers.
C-Shell
Die C-Shell (tcsh
) kennt folgende Dot-Dateien, die zu verschiedenen Zeitpunkten abgearbeitet werden.
beim Einloggen: | jede weitere Shell: | beim Ausloggen: |
---|---|---|
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Bourne-Shell
Die Bourne (again) Shell (bash
) verwendet folgende Dot-Dateien.
beim Einloggen: | jede weitere Shell: | beim Ausloggen: |
---|---|---|
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Anmerkung: Damit eine bashrc
-Datei auch beim Einloggen verarbeitet wird, muss diese explizit von einer profile
-Datei eingebunden werden.
Dateirechte
Mögliche Rechte
Die Dateirechte (File Permissions) legen fest, wer was mit einer Datei machen kann. Die drei grundlegenden Rechte sind:
r read w write x execute
Die r
, w
und x
Rechte können unabhängig voneinander für
u user/owner g group o others
vergeben werden.
Rechte anzeigen
Mit dem ls -l
Kommando werden Dateien mit ihren Rechten angezeigt, z.B:
-rw-r--r-- 1 proske student 397 Feb 16 12:25 datei -rw-r--r-- 1 proske student 1423 Feb 20 11:25 nocheine -rwxr-xr-- 1 proske student 1275 Feb 16 12:25 skript drwxr-xr-x 3 proske student 512 Feb 20 11:18 verzeichnis
Uns interessiert nun die erste Spalte. Der allererste Buchstabe zeigt an, ob es sich um ein Directory (d) handelt oder nicht (-). Nun kommen drei dreier Gruppen, für den user
, die group
und für others
. Die Reihenfolge der Flags ist immer gleich: rwx
, ist eins dieser Flags nicht gesetzt, so steht an seiner Stelle ein Strich: -
Im obigen Beispiel kann datei
von allen gelesen, aber nur vom Besitzer geschrieben werden. Das skript
ist vom Besitzer proske
und der Gruppe student
ausführbar, nicht aber von anderen Benutzern und Gruppen.
Auch für Verzeichnisse gibt es das execute
Recht, das bedeutet, dass man mit dem Verzeichnis im Pfad arbeiten kann. Beispielsweise um in das Verzeichnis wechseln oder auf eine Datei mit bekanntem Namen zuzugreifen. Ohne das read
Recht ist aber eine Auflistung des Verzeichnisinhalts nicht möglich.
Rechte ändern
Zum Ändern der Zugriffsrechte gibt es den Befehl chmod
. Die Syntax ist simpel:
% chmod <rechte> <datei>
Symbolische Angabe
Zum Beispiel:
% chmod +x skript
setzt das execute
Recht bei der Datei skript
, und zwar für Alle, den Eigentümer, die Gruppe und den Rest.
% chmod o-x skript
entzieht den others
das execute
Recht. Man kann auch alle möglichen Rechte auf einmal ändern, z.B.:
% chmod ug+wx,o+x skript
Oktale Angabe
Eine andere Art die Rechte anzugeben ist die oktale Form. Dabei bildet man die logische Summe aus den Bit-Werten der Rechte.
0400,0200,0100 read, write bzw. execute permission für den owner 0040,0020,0010 read, write bzw. execute permission für die group 0004,0002,0001 read, write bzw. execute permission für die others % chmod ug+rwx,o+rx skript → % chmod 0775 skript
umask
Wichtig ist diese oktale Notation für die sogenannte umask
- ein Wert der festlegt, welche Rechte einer neuen Datei entzogen werden sollen. So legt ein umask
-Wert von 022
fest, dass niemand das write
Recht haben soll, außer dem Besitzer.
0777 - 0022 = 0755 → -rwxr-xr-x
Vorgegeben wird der umask
-Wert beim Einloggen in einer der o.g. Dot-Dateien.
Man-Pages
Unter Unix/Linux kann durch das Konsolen-Kommando
% man <befehl>
zu fast jedem auf dem System verfügbaren Befehl die zugehörige Manual Page aufgerufen werden, welche den Befehl und die verfügbaren Parameter und Optionen erklärt. Diese Man-Pages sind auch online verfügbar, z.B.:
- Linux Man-Pages bei TLDP.org
- Oracle (ehemals Sun) Solaris Man-Pages
Siehe auch
- Unix-Umzug 2011 (Umstellung auf Debian-Linux)
- UNIX-Grundlagen-Referenz von Stefan Zimmermann